Die
Art ernährt sich überwiegend von pflanzlichen Stoffen;
für die Aufzucht der Küken werden Kleinlebewesen benötigt.
Auch Frösche und Mäuse werden nicht verschmäht.
Brut
und Revierverhalten:
Diesen Abschnitt werden wir in Kürze genauer ausführen.
Die beiden Bilder aber können schon online gehen: Das Männchen
- eine einigermassen gesunde Handaufzucht (das Paar steht eigentlich
recht gut zueinander, aber das Männchen verhält sich
Menschen gegenüber wie gegenüber anderen Artgenossen)
aus dem Vogelpark in Marlow (Mecklenburg-Vorpommern) zeigt dem
vermeintlichen Gegner hier sehr deutlich auf: Bis hierher und
nicht weiter!
Weissnackenkraniche
brüten das erste Mal im Alter von etwa 3 Jahren. Die Brutzeit
beginnt im April oder Mai. Typischerweise wird ein auffällig
grosses Bodennest aus trockenem Gras und Seggen gebaut. Die zwei
Eier werden wie bei fast allen Kranichen etwa 30 Tage bebrütet.
Vor der nächsten Brut werden die erwachsenen Jungen verjagt
und schliessen sich in Junggesellentrupps zusammen.
Bestand
und Bedrohung:
Wirklich gesicherte Daten zum aktuellen Wildtierbestand - vor
allem zu den Entwicklungstendenzen - liegen wohl gar nicht vor.
Noch vor kurzem wurde die Art überraschenderweise nur als
als "potenziell gefährdet" angesehen; mittlerweile (2015)
wird sie auf der Homepage des Zuchtkoordinators (Zoo Leipzig)
als "gefährdet" bezeichnet (Das ist eine Stufe
schlimmer als "potentiell gefährdet", aber noch
nicht "stark gefährdet").
Die IUCN sieht
auch beim Weissnackenkranich die Hauptbedrohung in der Ausweitung
der landwirtschaftlichen Flächen und dem zunehmenden Wasserverbrauch
durch die Menschen sowohl in den Brut-, als auch in den Überwinterungsgebieten.
Auch mache den Vögeln zusätzlich eine jahrelange, vom
Klimawandel verursachte Trockenheit zu schaffen. Die Überwinterungsgebiete
in China liegen nicht alle in Schutzgebieten, so dass auch
Gefahren durch die Jagd vorhanden sind. Unterschätzt werden
wahrscheinlich die Gefahren, die durch Pestizide u.a. landwirtschaftliche
Gifte ausgehe.
Zumindest
in Japan werden die Kraniche im Winter zugefüttert; dort
besteht aber eine grosse Gefahr durch Seuchen, denn die Überwinterer
in Japan drängen sich in dem relativ kleinen Gebiet bei Izumi
auf der Insel Kyusho, wo sie auch noch mit Mönchskranichen
und Graukranichen zusammentreffen.
Wo
in Deutschland kann man Weissnackenkraniche sehen?
Durch ein konsequentes Programm zur Arterhaltung (Europäisches
Erhaltungszuchtprogramm - EEP) wird er in mehreren zoologischen
Einrichtungen in Deutschland gezeigt. Das EEP-Zuchtbuch für den
Weissnackenkranich führt seit 2008 der Zoo Leipzig. Dort wird
die Art seit Jahren nicht nur sehr konsequent und erfolgreich
nachgezogen, sondern auf dem Wege der Naturbrut.
Es wird höchste
Zeit, auf die Handaufzucht bei dieser Art völlig zu verzichten,
denn es gibt einen genügend grossen Gen-Pool in Menschenobhut,
zumal es auch ausserhalb des EEP noch etliche gesunde und z.T.
sehr schöne Weissnackenkraniche gibt, u.a. bei einer ganzen
Reihe von engagierten Privathaltern.
Aktuell werden Weissnackenkraniche z.B.
im Vogelpark
in Walsrode, im Tierpark Berlin, im Vogelpark Marlow in Mecklenburg-Vorpommern
und in den Zoos von Augsburg, Rostock, Hamburg, Köln, Krefeld,
Leipzig (Zuchtkoordination), Nürnberg, Stuttgart, Wuppertal
und noch einigen anderen, meist kleineren zoologischen Einrichtungen
gezeigt.
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